Functional Fitness und Supplements – Must-Have, optional oder No Go? Wir persönlich befürworten die Mitte. Trotz (oder vielleicht grade wegen?) jahrelanger Tätigkeit in der Nahrungsergänzungsmittelbranche, waren wir nie ihr bester Kunde.
Aus der Position heraus, über einige Insiderinformationen zu verfügen, möchten wir sagen: Es gibt durchaus nützliche Produkte auf dem Markt, und zumindest sorgt eine strenge Gesetzgebung dafür, dass nichts Schädliches angeboten werden darf. Dennoch gibt es definitiv keine Wunderpillen, -pulver oder -kapseln.
Also: Welche Supplements können das Functional Fitness-Training tatsächlich unterstützen? Hier eine kurze Liste persönlicher Empfehlungen:
Whey Protein
Das meistverkaufte Eiweißpulver überhaupt, nicht nur aufgrund seines sehr angenehmen Geschmacks und cremigen Konsistenz. Whey, auch als Molkeprotein bekannt, verfügt über ein komplettes Aminosäureprofil und ist besonders schnell verdaulich, daher eignet es sich perfekt für den Post Workout-Shake oder als Frühstück nach der nächtlichen Fastenzeit (sehr lecker auch als Porridge vermischt mit Haferflocken und Milch oder Wasser).
Gutes Whey Protein ist kohlenhydrat- und fettarm. Ich empfehle es nicht nur als funtionales Supplement, sondern auch als gesunden Süßigkeitenersatz, der das Verlangen nach Süßem ohne viele Kalorien, „schlechte“ Fette und Haushaltszucker stillt. Nichts Überlebenswichtiges also, aber schlicht: Praktisch!
Achtung: Whey Protein enthält, wenn auch in kleinen Mengen, Laktose. Da es aus der Kuhmilch gewonnen wird, eignet es sich nicht für die vegane Ernährung.
Creatine
Creatine ist unser persönlicher Favorit. Der Körper benötigt diese organische Säure zur Resynthese von Energieträgern in den Muskelzellen. Es hilft insbesondere bei kurzen und hochintensiven Belastungen, z.B. ein 3-Wiederholungen-Maximalkrafttest im Kniebeugen oder ein 200 Meter-Sprint.
Ja, es funktioniert wirklich, und ist gleichzeitig extrem erschwinglich! Creatine ist vielleicht das Nahrungsergänzungsmittel mit dem besten Aufwand-Nutzen-, sowie Preis-Leistungs-Verhältnis.
3 bis 5 Gramm, zu einem beliebigen Tageszeitpunkt eingenommen, sind ausreichend für spürbare Effekte. Erhältlich als Kapsel oder Pulver – besonders empfehlenswert sind Produkte mit dem Label „Creapure“. Der in Deutschland produzierte Rohstoff gilt als der Goldstandard in puncto Reinheit und Wirksamkeit.
Übrigens: Entgegen eines weitverbreiteten Irrglaubens kann Creatine nicht „die Optik verwässern“. Die Supplementierung kann zwar zu Wassereinlagerungen führen, diese sind aber rein intrazellulärer Natur und geschehen niemals in der sichtbaren Schicht zwischen Muskulatur und Haut. Auch der Konsum von Koffein wirkt sich nicht, wie lange Zeit angenommen, negativ auf den Creatine-Effekt aus.
Omega 3
Omega 3 in der Gelkapsel wird aus Meeresfisch extrahiert, vegane Varianten aus Algen. Das Supplement bietet spezielle Fettsäuren, die wir über unserer Ernährung oftmals unzureichend zuführen. Omega 3 ist essenziell für ein gesundes Herz, für den Motor des Athleten!
Unser Fazit
Die Liste mag überraschend kurz sein. Tatsächlich ließen sich einige Supplements mit Daseinsberechtigung ergänzen: Magnesium (hilft gegen Muskelkrämpfe, entspannt Körper und Geist vor dem Schlafengehen), Casein (ein langsamverdauliches Protein, ebenfalls geeignet zur Einnahme vor dem Zubettgehen), BCAA („Branched Chain Amino Acids“, verzweigtkettige Aminosäuren – spezielle Proteinkomponente, die die Muskulatur direkt ohne vorgeschaltete Verstoffwechselung in der Leben erreichen), und so weiter.
Von Boostern im Functional Training ist generell abzuraten. Sie führen nicht nur zur (psychischen) Abhängigkeit, sondern können auch Konzentration und Fokus vor komplexen Bewegen, z.B. Olympisches Gewichtheben, stören und die Nervosität vor WOD´s zusätzlich steigern.
Am Ende des Tages können Nahrungsergänzungsmittel doch keinen unzureichenden Schlaf, zu viel, zu wenig oder falsches Training kompensieren, und am wichtigsten: Sie ersetzen keine ausreichende Versorgung mit „echten Lebensmitteln“! Bevor also Geld und Aufwand in lediglich halb-hilfreiche Produkte investiert wird, sollte der generelle Lifestyle-Check erfolgen. Das beugt garantiert Enttäuschungen vor.