Nicht jedes Mittel zum Abnehmen kann ohne Bedenken oder Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden. Verschiedene Unverträglichkeiten oder Vorprägungen durch gewisse Krankheiten sind mögliche Risikofaktoren, die man unter die Lupe nehmen sollte.

Im letzten Teil der Artikelserie „Den Stoffwechsel anregen“ widmet sich holdstrong.de diesem Thema.

Fettblocker und Kohlenhydratblocker sollen verhindern, dass die als Dickmacher geltenden Makronährstoffe Fett und Kohlenhydrat im Körper „andocken“ und bei übermäßiger Aufnahme die Fettpolster wachsen lassen. Fettblocker und Kohlenhydratblocker sind in Apotheken und in Drogeriemärkten erhältlich.

Was bewirken Fettblocker und Kohlenhydratblocker?

Fettblocker und Kohlenhydratblocker in Tablettenform sorgen dafür, dass die jeweiligen Stoffe konsumiert werden können (etwa aus Genussgründen), aber zu einem guten Teil ungenutzt wieder ausgeschieden werden.

Die meisten Fettblocker setzen auf den fettbindenden Stoff Chitosan, der in natürlicher Form bei Krusten- und Schalentieren vorkommt. Studien zufolge sorgt Chitosan dafür, dass bis zu 40 Prozent der aufgenommenen Fette unverdaut wieder ausgeschieden werden.

Der zweite oft eingesetzte Wirkstoff ist Orlistat. Dieser blockiert das Enzym Lipase, welches sehr wichtig ist für die Fettverdauung. Auch hier soll die Quote der „ausgespülten“ Fette bei rund 40 Prozent liegen.

Weitere Vorteile von Fettblockern: Sie reduzieren das Hungergefühl, halten den Insulinspiegel sowie den Cholesterinspiegel niedrig. Der Preis liegt je nach Anbieter etwa zwischen 50 Cent und 5 Euro für eine Tagesdosis.

Das Geheimnis hinter Kohlenhydratblockern liegt in dem Stoff Phaseolin, der aus der Kidneybohne gewonnen wird. Darin enthalten ist ein Enzym, das die Aufspaltung von Kohlenhydratmolekülen hemmt. Kohlenhydratblocker werden oft von Menschen genutzt, denen es schwerfällt, eine Low Carb Diät stringent durchzuhalten.

Zur Wirksamkeit von Kohlenhydratblockern wurden bislang nur einige wenige Pilotstudien vorgenommen. In diesen ließ sich kein eindeutiger Hinweis auf die Wirksamkeit von Phaseolin ziehen. Der Preis für Kohlenhydratblocker liegt je nach Anbieter zwischen 1 Euro und 5 Euro für eine Tagesdosis.

Welche Risiken gibt es bei Fettblockern und Kohlenhydratblockern?

Bei Fettblockern und Kohlenhydratblockern handelt sich in den meisten Fällen glücklicherweise weniger um Risiken als vielmehr um mögliche Nebenwirkungen. Dennoch sind Magenkrämpfe, Durchfall, Blähungen, Verstopfung oder Allergien (auf Schalentiere) nicht zu unterschätzen.

Generell muss man bei der Einnahme von Fettblockern und Kohlenhydratblockern penibel darauf achten, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um das Risiko von Verstopfungen und Völlegefühl zu reduzieren.

Ein besonderes Risiko liegt allerdings kurioserweise dann vor, wenn die Präparate sehr wirksam sind und damit ihrer eigentlichen Bestimmung nachkommen. So kann ein Vitaminmangel auftreten, wenn die anderweitige Ernährung sehr einseitig ist. Bei einer Ernährung ohne Blocker hätten dann die in den kohlenhydrat- bzw. fettreichen Speisen für einen Ausgleich an Mikronährstoffen gesorgt.

Insofern sollte man sich in jedem Fall von einem Arzt oder einem Oecotrophologen ausführlich beraten lassen, ehe man zu Fettblockern und Kohlenhydratblockern greift.

Denn welchen Mehrwert bietet schon eine Einnahme, wenn man zugleich bestimmte Vitamine, Mineralstoffe oder Spurenelemente supplementieren muss? Dabei spielt nicht nur die Gesundheit eine Rolle, sondern es entstehen auch unnötige Mehrkosten.

Vorsicht bei der Einnahme fettlöslicher Medikamente

Ein besonderes Augenmerk sollte dann gelten, wenn man auf die Einnahme fettlöslicher Medikamente angewiesen ist. So hat eine Untersuchung der Stiftung Warentest gezeigt, dass bei der Einnahme von Fettblockern das Risiko besteht, dass etwa die Anti-Baby-Pille ihre Wirksamkeit verliert.